Der Rallye-Look Celica TA23 2T-G
(hier der Link zu Mehr TA23 Infos)
hat sich in seiner ersten „Back-On-The-Road-Again“-Saison bestens bewährt. Er spulte spielerisch die vielen Meets & Greets auf der Oldtimermesse Tulln ab, nahm an dem Nippon-Classic-Day
teil und kurvte unter anderem sportlich durch das Mühlviertel. Das Konzept „Look-Like-a-Rallye-Car“–„Ride-as-a-Street-Car“ sorgte für smarten Fun. Und brachte nicht nur Gusto auf mehr, sondern echten Rallye-Appetit.
Die 70er Jahre waren nicht nur durch den Toyota Rallye Einsatz mit Celicas geprägt. Vielmehr stand am Anfang der Toyota-Rallye-Ära der Corolla.
Jener Corolla – der im Jahre 2019 gerade seine Wiedergeburt feierte – wurde 1966 ins Leben gerufen
(hier der Link zu Mehr Corolla Infos).
Die ersten Corollas
Bis 1970 vorrangig im asiatischen Raum als MK1 verkauft, ab 1971 dann als MK2 auch in Europa erhältlich. Es gab aber eine wahre Vielfalt an Corollas. Toyota belieferte die unterschiedlichen Märkte mit den verschiedensten Corolla Modellen.
In Europa waren die Corollas als KE20 (Limousine/Sedan), KE25 (Coupe) und KE26 (Kombi/StationWagon) meist mit 1.200 ccm und 56 PS auf dem Markt. Das ist leistungsmäßig nicht berauschend. Ganz anders am Home-Market in Japan: Da gab es in Special-Stores den Corolla Levin.
Angetrieben von einem 1.600er Doppelnocken-Motor (2T-G) und 108 PS, 5-Gang-Getriebe, Sperrdifferential
(hier der Link zu Mehr Levin Infos).
Das Topmodell in der USA war der TE27 Corolla SR mit einem 1.600er Motor und 86 PS (2TC – aber auch 3TC mit 1.800 ccm). In Europa gab es für Portugal im Baukastensystem zum Selbst-Zusammenbau – CompletelyKnockedDown –
eine SL-Version mit rund 68 PS.
Der ebenso findige wie rallyebegeisterte Toyota-Werkstatt-Besitzer Gerhard Patek in 1020 Wien, Novaragasse 49 begeisterte die Idee mit dem 1.600er 2T-G Motor im Corolla so sehr, dass er sich seinen eigenen, österreichischen COROLLA LEVIN baute.
Gerhard Patek Toyota Werkstätten-Besitzer und Rallye-Liebhaber
Als Toyota-Händlerbetrieb saß er an der Daten- und Taten-Quelle.
Er besorgte sich die Homologations-Auflagen und krempelte sich mit seinem Patek-Team die Ärmeln hoch.
Federbeine, Bremsen, Motor, Getriebe, Kühlung, Bremskraftverstärker, hydraulische Kupplung, Räder, Beleuchtung, Sportlenkrad, Zusatzinstrumente, Deckel-Fangbänder, Kotfänger, Sicherheits-Käfig, Sitze, usw. wurden ratzfatz gemäß den FIA Vorgaben
(hier der Link zu Mehr FIA Infos) umgebaut.
Als i-Tüpfelchen verpasste er seinem Rallye-Corolla in Harmonie mit dem Erscheinungsbild des Rallye Toyota Team Europe
(hier der Link zu Mehr TTE Infos)
ein eigenständiges Patek-Corolla Racing-Design.
Gerhard Patek wollte vorrangig seinen Spass beim Rallye-Fahren haben. Und: Er wollte seinen COROLLA LEVIN auch im Alltag pilotieren. Deshalb entschied er sich gegen Schalensitze und für die 1er Golf GTI Sitze (Stichwort: Schotten-Karomuster – absolut 1ste Serie).
Weiters ließ er seinen Rallye-Corolla einzeltypisieren und bekam so neben der Rallye-Zulassung eine uneingeschränkte Straßenzulassung. Er konnte somit auf eigener Achse zu den einzelnen Rallye-Veranstaltungen fahren. Bis 1983 nahm er frei nach dem olympischen Gedanken: „Dabei sein ist alles“ an den verschiedensten nationalen Rallyes teil.
Die Zeiten änderten sich.
Gerhard Patek veränderte sich.
Aus der Toyota-Werkstatt wurde eine Peugeot-Werkstatt. Der 2te Bezirk als Standort verabschiedet und der 15te Bezirk als neue Werkstatt-Heimat begrüßt.
Der Rallye-Corolla wurde 1987 abgemeldet und zuerst in einem eigenen Schauraum präsentiert, bis er in einen Hinterraum verschwand und die Helme endgültig abgelegt wurden.
Original PATEK Rallye Helme
Original PATEK Rallye-Overalls von 1979
Die Rallye-Roadbooks, Ausschreibungen, Programmhefte, Kontrollkarten sind selbstverständlich erhalten geblieben und bilden heute eine umfassende Dokumentation der Rallye-Geschichte von dem PATEK TOYOTA COROLLA KE25/TE27 = TE25.
Schließlich fristete er sein Dasein in einer Scheune (Jänner 2000 bis November 2019).
Er harrte dort viele Jahre, bis ich ihn im Herbst 2019 befreite. Genau in dem Jahr in dem Toyota wieder WRC-Rallye-Weltmeister wurde. In naher Zukunft wird ihm sein zweites Leben eingehaucht, damit der einzigartige Rallye-Sport-Corolla wieder zurück in sein Refugium driften kann.
Einige Wochen später ist er wieder fahrbereit. Einstweilen nur im ALL-TIMER-LOFT. Anfang 2020 dann mit blauen Kennzeichen auf seinen ersten Erkundungsrunden.
Am 5. Mai 2020 war es dann endlich soweit. Trotz Corona Shut Down und einigen Klimmzügen beim Anmelde-Procedere ist der im Jahr 1971 produzierte KE25 und im Jahre 1979 auf TE27/TE25 umgebaute Toyota Corolla GT-R Back-On-The-Road-Again.
Auf der Oldtimermesse in Tulln im Jahre 2022 widmeten die TOYOTA CLASSIC FANS den TE25/KE35 Corollas aus den 70er Jahren ihren Messestand. Natürlich mit dabei: PATEK Rallye-Corolla TE27.
Im Jahr 2024 erhielt dann der kleine, flinke TOYOTA Sportler eine umfassende Überarbeitung. Die zahlreichen Blessuren der Rallye Sport-Einsätze wurden – sozusagen – geheilt und dabei Technik und Optik im Motorraum verbessert. Natürlich beim österreichischen Karosserie-Fachbetrieb GRUBER in 1220 Wien. Danke Christoph und Gerry sowie natürlich Mike (Spenglermeister). You are GREAT.
Darunter fiel auch die Umstellung von der komplexen Gasgestänge- auf die einfache Gasseilzug-Steuerung der WEBER Doppel-Horizontal-Vergaser. Die offenen Vergaser habe ich mal mit einem Sport-Luftfilter versehen, da die Ansauggeräusche lauter waren als der Auspuff.
Noch nicht ganz fertig – aber schon ein erster Eindruck auf das Optimierungs-Ergebnis.
Jetzt kommen noch Cockpit, Hinterachse und Heck dran. Bilder dazu, werden laufend veröffentlicht.