TOYOTA CLASSIC FANS Treffen mit abenteuerlicher Anreise und technischer Lektion.

Am Samstag, 15. Juni 2024 war es wieder soweit. Die zweite Jahresveranstaltung der TOYOTA CLASSIC FANS fand an einem wunderschönen Vorsommertag statt. Ja, wenn Engerl reisen. 🙂

Seit Gründung der TOYOTA CLASSIC FANS (kurz TCF) im Jahre 2019 treffen sich die Fans der klassischen Toyotas einmal im Jahr beim Lipizzaner Franzl in der Steiermark. Das Zusammentreffen findet entweder im Rahmen des Nippon Classics Event (Veranstalter Michael Tieber) oder am Japan Oldies Day (Veranstalter Lukas Wieringer) statt. Die beiden Liebhaber asiatischer Klassiker wechseln sich jährlich ab. Gut so. Weiter so.

Bis 2021 fand die Veranstaltungsserie für asiatische Klassiker im September statt, ab 2022 wurde sie in den Juni vorgezogen. Seitdem findet das oberösterreichische JDM goes IKUNA Treffen in Natternbach und das Treffen beim Lipizzaner Franzl am selben Tag statt.
Dies war auch heuer ein Grund, warum viele TOYOTA CLASSIC FANS aus Oberösterreich das naheliegende IKUNA JDM Treffen bevorzugten. Glücklicherweise haben die TOYOTA CLASSIC FANS mit ihren gut 160 Mitgliedern schon so eine Größe erreicht, dass sich trotz diesem Gruppen-Splitting rund 30 klassische Toyotas beim Lipizzaner Franzl ein Stell-Dich-Ein gaben.

Für die Ostgruppe der TCF gab es wie jedes Jahr die Möglichkeit einer gemeinsamen Anreise. Startpunkt war die Autobahnstation Guntramsdorf am Parkplatz vor dem Oldtimer-Restaurant.

Die Informationen über die Anreise-Tour über 3 Etappen wird in der Gruppe so veröffentlicht, dass jeder die Tour einfach auf seinem Smartphone aktivieren kann und es somit kein falsches Abbiegen gibt. Vor dem Start gibt es noch ein kurzes Piloten-Briefing. Albert kam mit seiner barocken, top-gepflegten CROWN Limousine nach Guntramsdorf und machte unseren Event zum 4-köpfigen Familienausflug. Großartig Albert.

Auch das spätere Hinzukommen an einem vereinbarten Treffpunkt auf der Strecke ist mit dieser Modalität leicht möglich – wobei wir noch ohne Teilen der Tour-Fortschrittsanzeige agieren. Aber was noch nicht ist, kann noch werden. Franz, Robert und Alexander nutzten diese Option und vergrößerten unsere Anreisegruppe an drei verschiedenen Standorten.

Die abenteuerliche Anreise zum TOYOTA CLASSIC FANS Treffen beim Lipizzaner Franzl

Bereits auf der ersten Etappe gab es eine abenteuerliche Herausforderung zu meistern. Beim Edi in Wiesmath bemerkte Egon, dass die frisch überholte Lichtmaschine samt Regler seines Corollas KE25 die Batterie nicht bzw. mit zu wenig Strom versorgt. Gemessene 9,8 Volt Spannung an der Batterie, trotzdem lief der Motor und ein nochmaliges Starten war auch möglich. Erstaunlich. Aber mit so einer geringen Batterie-Kapazität war eines klar: Boxenstopp. Aufladestopp in Edi´s Garage und das vorzeitige Aus für Egons kleines, sportliches Coupe aus dem Jahre 1971. DANKE an Edi und Roswitha für technischen Support, Flexiblität und Geduld sowie jedes Jahr für Kaffee und Mineral.

So bildete sich ein neues 2er Team: Christian x Egon. Und gut wars. Weil jetzt ging es ins abenteuerliche Gelände.

Einige Tage vor der Veranstaltung verursachte ein Unwetter Hangrutsche, Hochwasser, Vermurungen und teils weggeschwemmte Straßen im Gebiet der 2ten Etappe. Umso näher wir zum Zielort der 2ten Etappe kamen, desto prekärer wurden die Straßenverhältnisse – immer mehr Warnschilder schauten uns entgegen.


So fuhren wir vorsichtig über die vom Starkregen teilvermurten Straßen. Wir meisterten diese Sonderprüfungen, jedoch bei einer Straßen-Kreuzung sollten wir laut Streckenplanung auf eine gesperrte Straße abbiegen.

Einheimische informierten uns, dass in ein paar hundert Metern die komplette Straße weggeschwemmt wurde und es keine Durchfahrts-Möglichkeit gibt. Deshalb mussten wir kurzfristig umdisponieren und fuhren nach Schäffern zurück, dort auf die A2 Autobahn und bei der nächsten Abfahrt zum P+R Pinggau, Ziel der 2ten Etappe. Wie sich jeder vorstellen kann, war die Navigation anspruchsvoller als gedacht. Somit Glück im Unglück. Im 2er Team ließen sich die neuen, abwechselnden Situationen leichter bewältigen. Christian konzentrierte sich auf die hindernissreichen, abenteuerlichen Straßen, Egon erneuerte die Wegstrecke permanent und disponierte immer wieder um. Mit einer halbstündigen Verspätung traf die TCF-Ost-Gruppe dann beim Lipizzaner Franzl ein, wo uns schon Michael Tieber mit seinem Fotoapparat begrüßte.

Die TOYOTA CLASSIC FANS beim Nippon Classics Treffen

Wir vervollständigten die Toyota Classic Fans, die bereits ihr Areal mit großen Fahnen markierten und erhöhten die Toyota-Classic-Car-Anzahl auf über 30 Autos.

Flankiert von anderen Nippon Marken wie Datsun/Nissan, Mazda, Daihatsu, Mitsubishi, Honda, Suzuki, Subaru. Carnation hat ein umfassendes Fotoalbum von dem markenübergreifenden Treffen veröffentlicht. Hier der Link.

Wir durften mit Manuel ein neues Mitglied begrüßen und die Fotoaufnahmen vom Event übernahm David, Sohn vom Andreas, der eine L17 Tour zum Lipizzaner Franzl absolvierte. Unfallfrei. Wir gratulieren. Danke an Andreas für die Förderung des TCF-Nachwuchses. Danke an David für seine fotografischen Momente.

Schön, dass sich die TCF-Mitglieder durch Chats, Calls und Treffen in den letzten Jahren schon besser kennengelernt haben (wir haben ja keinen Stammtisch und kennen meist einander nur durch Whatsapp-Posts) und bereits vertiefende Gespräche führten wie: MR2 AW11 versus MR2 SW20.

An dieser Stelle möchte ich Franz für sein Kommen mit der Rallye Corolla TE27 Replika danken. Er hat viel Herzblut in diesen Toyota-Voll-Sportler fließen lassen und am Motorleistungsprüfstand satte 130 PS erzielt. Der Applaus ist Deiner.
Solche Treffen sind nicht nur für den Erfahrungs-Austausch ideal, sondern empfehlen sich auch für Auto/Ersatzteil–Verkauf/Kauf/Tausch. Ein Corolla AE92 Hatchback, ein/e Celica T18, ein/e Celica TA22 um nur einige zu nennen, suchen einen neuen TCF-Classic-Fan und ich bin mir sicher, sie werden alle einen Neuen finden.

Die technische Lektion

Die Heimreise hatte für Egon dann noch eine experimentelle Tangente. Er holte seinen Corolla KE25 von Edi´s Garage in Wiesmath mit einer auf 12,34 Volt geladenen Batterie ab und machte sich auf den 110 kilometerlangen Heimweg – mit der Schlüsselfrage: Wie weit kannst Du einen Toyota Corolla KE25 ohne zusätzliche Verbraucher und ohne ordentlich ladender Lichtmaschine fahren?
Die Antwort gab es 90 Minuten später: Mindestens 110 Kilometer. Wobei eines nicht geklärt wurde, wieviel hat die Lichtmaschine tatsächlich geladen.

Am darauffolgenden Montag überprüfte GRÜKO Lichtmaschine und Regler mit dem Ergebnis: Alles bestens. So kann der Fehler nur in der Autoelektrik/Kabelbaum liegen. Wenn wir uns kurz so ein Stromfluss-Diagramm ansehen

mit seinen Zig-Fehler-Möglichkeiten, dann ist eines klar: Das ist ein Job für unseren TCF-Michi, gelernter Auto-Elektriker der alten Schule, mit never-ending Love for Toyota Classic Cars. Während ich seinen Lieblings-Cafe zubereitete, hat er schon den Fehler gefunden. GENIAL Michi.

Die Kabelsteckerverbindung des Batterie-Lichtmaschinen Kabels (im oberen Schaltbild das oberste stark/fett gezeichnete Kabel) war korrodiert, dies erhöht den Widerstand, infolgedessen fließt zuwenig Strom von der Lichtmaschine zur Batterie – ergo die Batterie wird zu wenig geladen – ergo die Batterie-Kapazität nimmt kontinuierlich ab – bis der Motor abstirbt. Im Folgebild die neue Steckerverbindung und oberhalb die beiden Teile der alten Verbindung.

Und für unsere technischen Conoisseure. Last but not least wurde die neue Verbindung mit einem SUN Volt-Ampere-Tester, Modell VAT-28 aus den 60-70er Jahren standesgemäß für in Ordnung befunden.

Danke an unsere TCF-Familie Bramberger (ehemalige Toyota Werkstatt im Raum Steyr) für die Weitergabe des historischen, voll- funktionstüchtigen SUN-Testgerätes. Was an dieser technischen Lektion offen bleibt ist, wieviel Kilometer kannst Du mit reiner Batterie-Energie fahren. Aber das ist eine andere Geschichte. Falls jemand das Experiment durchführt – let us know.

Und somit ist eines wiederum mal bewiesen: Wenn jemand eine Reise tut, so kann er was erzählen.
Apropos erzählen, wer Lust auf mehr hat, dem empfehle ich im Bericht unserer Edelfeder Lukas Wieringer zu schwelgen. Hier der LINK.

Mit Vorfreude auf die nächste Erzählung,
TCF-Egon


Danke an alle Fotografen auch unbekannter Weise. Die Veröffentlichung dient der Förderung unserer gemeinsamen Leidenschaft.

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