Wir schreiben das Jahr 2009. Platz für meine Autos war Mangelware. Es ist keine dauerhafte Lösung seinen All-Timer-Park zu zerbröseln. Also an verschiedenen Plätzen zu garagieren. Kurzfristig: JA, mittelfristig: NEIN. Ich suchte ja schon geraume Zeit nach Lösungen in Wien. Aber mit jedem weiteren Besichtigungs-Objekt in Wien reifte mein Entschluss mehr in Niederösterreich auf All-Timer WorkStation Jagd zu gehen.
Kennt ihr das? Du fährst 100 mal bei einem Gebäude vorbei und nie denkst du dir was dabei. Beim 101sten Mal fragst Du dich, was ist eigentlich mit diesem Objekt? Im konkreten Fall: Die Feuerwehr baut ja schon ein neues Feuerwehrhaus. Was passiert mit dem alten?
Da lob ich mir halt das Land. Es ist Sonntag Du nimmst Dein Telefon und rufst den Feuerwehr-Kommandanten an. Und der gibt Dir die notwendigen Infos zum nächsten Schritt. Als auf zur Anschlag-Tafel am Gemeindeamt.
Doch richtig kombiniert. Das alte Feuerwehrhaus hat ausgedient und kommt unter den Versteigerungs-Hammer. Der Stichtag ist der 30. Juni 2009, 18.30 Uhr. Bis zu dieser Zeit müssen alle Interessenten ein verschlossenes Kuvert mit ihrem Gebot am Gemeindeamt abgeben. Gut, das ist schaffbar.
Die Frage ist nur: Was bietet man? Einmal das Gebot abgegeben, gibt es keine zweite Chance, falls jemand um Euro 10,- mehr geboten hat. Bei gleichem Gebot erhält es der Einheimische. Gut, soll so sein. Die Gemeinde hat ein Mindestgebot festgesetzt. Auch gut. Aber mit der Antwort auf die Frage: Was schreibe ich hin? stehe ich ziemlich alleine da. Die Anderen haben leicht reden. Es ist nicht ihr Geld. Es ist nicht ihr Projekt.
Ich konnte mich bis zum Schluss nicht entscheiden. So nahm ich fünf Kuverts mit verschiedenen Beträgen ausgestattet und fuhr zum Gemeindeamt. Ja, da waren schon einige Bieter und Interessenten. Die Öffnung erfolgte öffentlich im Gemeindeamt. Du konntest so mit dabei sein. Letztendlich entschied ich mich für mein mittleres Gebot und gab es ab.
Im Gemeindesaal traute ich zuerst meinen Augen nicht. Da lag ein Stoß von Kuverts. Vorbei, dachte ich mir. Aber das Glück war mit holt, die meisten Kuverts waren für Wälder und Wiesen, die auch an diesem Tag versteigert wurden. Zum Schluss kam das Feuerwehrhaus dran. Es gab nur vier Bieter. Dem Wiener, also mir, war es am meisten wert. Irgendwie verständlich, da die Einheimischen sowieso Platz en masse hatten und somit das schmucke Feuerwehrhaus nicht ausreichend wertschätzten.
Am 30. Juni 2009 um 19.25 Uhr war ich stolzer Besitzer eines ehemaligen Feuerwehrhauses/Zeughause. Zuerst wollte ich es komplett revidieren. Volles Programm. Mit neuem Boden und Fassade und, und, und. Bei Betrachtung der Gesamtkosten traf ich aber die Entscheidung nicht so viel Geld in so ein Objekt zu investieren. Diese Entscheidung habe ich bis heute nicht bereut.
Am Anfang nutzte ich das Feuerwehrhaus nur zum Garagieren meiner Boliden. 3 Autos gehen sich optimal aus. Fürs Erste passt das.
2010 wurde der Wunsch nach einer Hebebühne größer. Die Hebebühne würde mechanische Arbeit ermöglichen und einen weiteren Stellplatz bieten. Somit schenkte ich mir eine 4-Säulen-Hebebühne. Mit anfänglich Teppich ausgelegt. Werkzeug und Werkbank vervollständigten die Work-Station.
Das Feuerwehrhaus verwandelte sich sukzsessive von einer Garage zu einer Work-Station (kleinen Werkstatt). Es waren auch nur mehr 2 Autos ständig im Feuerwehrhaus geparkt. Dies erlaubte schnellen Zugang zur Hebebühne. Ein wenig knapp war es aber immer noch. Der große Durchbruch kam 2012. Die Autos waren jetzt alle im All-Timer-Loft untergebracht. Die Work-Station diente ab diesem Zeitpunkt nur mehr für mechanische Arbeit. Und da gab es ab 2012 etliches zu tun.
Endlich konnte ich so schrauben wie ich es mir immer vorgestellt hatte. Dank meiner All-Timer WorkStation. Vom Service über Bremsanlage, Kupplungstausch, Fehler-Diagnose bis hin zur Erneuerung von Achskomponenten werden seitdem die Boliden in der DoItYourself Methode in Schwung gehalten. Übrigens: Mechanisches Werken fördert analytisches, lösungsorientiertes Denken, hält in der richtigen Dosis (bekanntlich macht ja die Dosis das Gift) körperlich fit, trainiert die Geschicklichkeit und belohnt mit Kraftzuwachs. Darüber hinaus generiert es relativ schnell Erfolgs-Erlebnisse.
Ihr habt es schon erahnt. Richtig. Eine weitere SmartIdea.
Obwohl es seit 2012 auch das All-Timer-Loft gibt, erweist sich die All-Timer-Work-Station nach wie vor als Glücksgriff. Du brauchst einfach einen Ort, wo es nicht so viel ausmacht, wenn mal Bremsenreiniger oder Bremsflüssigkeit auf den Boden tropft. Wenn Du die Bremsen ausbläst und ein wenig Bremsstaub in der Gegend herumfliegt. Die 4-Säulen-Bühne hat auch einige Vorteile. Ein Vorteil ist das einfache Aufheben. Hinauffahren und schon gehts aufwärts.
Übrigens: Kaum zu glauben, dass das am oberen Foto die komplette Hebebühne ist. Für die Hebebühnenfreaks. Dieses obere Bild unterscheidet sich von dem unteren Hebebühnenbild durch 20 Mannstunden.
Ganzjährig geöffnet. Und jeden Samstag um 12.00 Uhr schrillt die Sirene. Denn die hat die Feuerwehr hinterlassen. Besichtigungen der All-Timer WorkStation nach Terminvereinbarung.