Jetzt reicht´s. Mit was? Mit dem ständigen Ausborgen und Fragen: Kannst Du mir bitte dieses Auto von A nach B bringen?. Aber was bleibt dir denn schon übrig, wenn Du keinen entsprechenden Führerschein (empfehlenswert E zu B), kein Zugfahrzeug und noch dazu keinen Anhänger für Auto-Transporte hast.
Also, allerhöchste Zeit für einen eigenen All-Timer Transport.
Und alles mit einem Miet-Abschleppfahrzeug im HuckePackVerfahren mit B-Schein zu transportieren ist erstens ein ziemlich hoher zusätzlicher Logistik-Aufwand und zweitens ist das Fahrzeug meist zum gefragten Zeitpunkt nicht verfügbar. Drittens, läppern sich die Miet-Ausgaben doch auf ein hinterfragungswürdiges Ausmaß zusammen. Also vom Outsourcing zum Insourcing.
Ist ja nichts Unbekanntes in der Betriebswirtschaft.
Somit stellt sich die Frage: Abschleppauto mit B-Schein oder Gespann?
Wenn es das Wörtchen Wenn nicht gäbe, dann wäre es ein Abschleppauto geworden. Da es aber dieses WENN gibt, können wir es gleich verwenden.
Wenn es neue Abgasbestimmungen für Diesel-LKWs gibt und zweitens der Wunsch auch existiert andere Güter befördern zu können, dann ist auch diese Frage beantwortet: Ein Gespann (Zugfahrzeug mit Anhänger) muss her.
Erster Streich
Nachdem ich gerade meinen C-Führerschein verlängern musste, lag es nahe im Zuge dieser Verlängerung gleich den E zu B Führerschein zu erwerben. Das ist keine besonders großartige Prüfung. Hier ein bißchen Eigenlob: Die Prüfung schaffte ich beim ersten Mal. Somit bin ich bis dato zu 4 verschiedenen Führerscheinprüfungen angetreten und habe alle auf das erste Mal geschafft.
Von den LobesHymnen nun wieder zum spannenden Gespann.
Führerschein ist somit erledigt.
Zweiter Streich
Aber welches Zugfahrzeug? Welcher Anhänger?
Bei unbegrenztem Budget – ist es very easy. Neues Auto. Neuer Anhänger.
Bei begrenztem Budget – ist Smartheit gefragt.
Ein Zugfahrzeug, welches auch auf langen Strecken pannenfrei bleibt. Welches einen gewissen Komfort auf Autobahn-Kilometern bietet. 4 Personen befördern kann. Mit einer umlegbaren Rücksitzbank ausgestattet ist und somit über einen größeren Kofferraum verfügt. Nicht länger als 4,3 m und nicht höher als 1,75 m ist. Stichwort: Garage.
Last but not least: Eine Mindestzugkraft von 2.400 Kilo hat.
Ganz einfache Rechnung: 680 Kilo Eigengewicht hat der Anhänger.
1.700 Kilo das schwerste Auto von mir. Macht 2.400 Kilo.
Lange Rede, kurzer Sinn: Gesucht. Gefunden. Opel Frontera.
Mit seinen 116 Diesel-PS und seiner Allerwelts-Technik (Opel Motor ist eingebaut in Astra, Vectra bis zum Saab) und seinem AnschaffungsPreis ist er perfekt. Und hier ist der Musterknabe. Direkt aus Hall in Tirol importiert.
Zugfahrzeug ist somit erledigt. Nächstes Hakerl.
Dritter Streich
Bleibt noch der Anhänger übrig. Ursprünglich war ein gebrauchter Anhänger angedacht. Aber nach 2 Monaten Internet-Angebots-Beobachtung bin ich zu dem Schluss gekommen:
Ein Neuer muss her.
Die 2nd Hand-Trailers sind allesamt mit zu vielen Kompromissen behaftet.
Da meine Must-Haves sich beim All-Timer Transport wie folgt lesen:
1) Allzweck – es müssen auch andere Güter transportierbar sein.
2) Maximale Länge: 5,4 m, damit er in die Scheune passt.
3) Seilwinde und Auffahrrampen in eigenen Schächten und Leichtbau.
4) Mehr als 1.700 Kilo Nutzlast.
5) sehr niedrig, damit der Auffahrwinkel nicht zu steil wird. So um die 60 cm.
6) abnehmbare Bordwände.
7) Zurrösen auf der Ladefläche. Option von Radstopper-Stangen.
8) Maximal Breite: 2,2 m, Mindestbreite 2,0 m.
Hintere Klapp-Stützen, damit der beladene Anhänger auch alleine ohne Zugfahrzeug abgestellt werden kann.
Also auf ins Internet.
Und mal googeln was es da so an Angeboten gibt. Schnell ist man in Amstetten, Klagenfurt und Deutschland. Wenn man sich noch nie mit Anhänger beschäftigt hat, überrascht die Vielfalt der Anbieter.
Ein e-mail an den, ein e-mail dort hin. Die Antworten sind aber nicht sehr erklecklich. Meist gibt es ein Lockangebot mit dem Zusatz: Wenn Sie das möchten, das kostet aber extra.
Nachdem ich aber auf meiner Fahrt ins schöne Weinviertel bei dem Anhänger Anbieter Steininger in Tresdorf jedesmal vorbeikomme, habe ich mich mal offline erkundigt. Und da schau. Insgesamt war Service, Produkt und Preis kaufenswert. Außerdem, wir Weinviertler müssen zusammenhalten. Die Kaufkraft soll in der Region bleiben. Ist sowieso nicht immer so umzusetzen, aber in diesem Fall schon.
Ein Humbaur Serie 3000 wurde es. Angeblich mit 5 Wochen Lieferzeit. Tatsächlich war er in 3 Wochen abholbereit.
Die Anmeldung ist ein Kinderspiel. Original-Rechnung. Die COC-Papiere vom Händler und Euro 176,20 später ist das Kennzeichen montiert und das Pickerl – mit Gültigkeit 3 Jahre – geklebt. Das Erfreuliche ist die Prämienhöhe der Haftpflicht-Versicherung. Für das ganze Jahr: Euro 22,70.
Da braucht man kein Kennzeichen mehr zu hinterlegen. Der Anhänger ist das ganze Jahr angemeldet.
Somit ist auch das Thema Anhänger erledigt.
Werblich gesprochen: 3 Projekte in 3 Monaten erledigt.
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